Libanon: Nasrallah gibt Assange Interview
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat eines seiner seltenen Interviews gegeben. Im Gespräch mit Julien Assange gab er weitgehend erwartbare Antworten auf Fragen zur aktuellen Lage in der Region und im Nachbarland Syrien, behauptete jedoch die Hisbollah habe Gespräche mit der syrischen Opposition geführt zu haben und diese zum Dialog mit der Regierung von Präsident Baschar Al Assad aufgerufen zu haben. Das per TV-Liveschaltung für Russia Today geführte Gespräch fasste der Daily Star zusammen:
Demnach habe seine Gruppe Gespräche mit der syrischen Opposition geführt und zum Dialog mit Assad geraten. Dies sei jedoch abgelehnt worden. Man habe den Dialogprozess vereinfachen wollen, so Nasrallah. Die Regierung sei von Anfang gewillt, Reformen durchzuführen und Dialog zu führen, darauf sein die Opposition nicht eingestellt, sie wolle ausschließlich den Sturz des Regimes.
Nasrallah nutzte das halbstündige Gespräch, um die offiziellen syrischen Positionen zu bekräftigen. So gingen syrische Truppen gegen bewaffnete Gruppen vor, die Zivilisten töteten. Zudem gebe es Hinweise, dass Al Qaeda in Syrien aktiv sei. Auch befürchte er einen Bürgerkrieg im Nachbarland, falls dort kein Dialog stattfinde.
Auf die Frage, warum die Hisbollah Aufstände in anderen Ländern unterstützt habe, sich in Syrien jedoch klar auf die Seite der Regierung stelle, erklärte Nasrallah, obwohl die Hisbollah eigentlich für Nichteinmischung in arabische Angelegenheite stehe, müsse man sich angesichts des Ausmasses der Entwicklungen in manchen Ländern positionieren. Da die Regierung Assad den „Widerstand im Libanon und Palästina unterstützt habe, ohne sich dem Druck der USA und Israels zu beugen.
Er schloss auch nicht aus, dass die Hisbollah die Rolle eines Vermittlers zwischen Regierung und Opposition in Syrien übernehmen könne. Man werde sicherlich alles tun, um die favorisierte politische Lösung zu erreichen. Man würde gerne die Rolle des Mittlers übernehmen, falls man gebeten werde, so Nasrallah.