Ägypten: Gouverneur gibt Protesten nach

Ägypten Die ägyptische Militärregierung versucht erneute Proteste im Land durch Zugeständnisse zu beenden. Nach einwöchigen Protesten gegen den neuen Gouverneur von Qena im Süden des Landes erklärte dieser nun, sein Amt drei Monate lang nicht auszuüben. Emad Mikhail hatte sein Amt erst zu Beginn des Monats aufgenommen. Mikhail ist ehemaliger Polizeihauptmann und Christ, sein Amt werde nun „eingefroren“, die Amtsgeschäfte übernehme sein Stellvertreter so das staatliche Fernsehen. Das berichtet die Kuwait Times.

Laut offizieller Meldung hätten die Demonstrierenden dies aktzeptiert. Augenzeugen berichten jedoch von rund 1.000 Menschen, die weiterhin protestieren und die Absetzung des Mannes fordern. Die Kritik an Mikhail richtet sich vor allem gegen dessen Tätigkeit als Polizeioffizier unter Ex-Präsident Hosni Mubarak. Auch in zwei anderen Provinzen kommt es zu Protesten gegen neue Gouverneure.

Zudem protestieren Islamisten dagegen, dass Christen als Gouverneure eingesetzt werden. Die neue Regierung setzte neben Mikhail einen weiteren Christen als Gouverneur ein. Etwa zehn Prozent der Ägypter sind koptische Christen. In der Provinz Qena war es in der Vergangenheit bereits zu Gewalt zwischen Christen und Muslimen gekommen.



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