Libanon: Sicherheitschef sagt im Samaha-Prozess aus
Vor einem Militärgericht hat der Ex-Sicherheitschef des Landes Jamil Sayyed heute seine Zeugenaussage im Prozess gegen Ex-Minister Michel Samaha gemacht. Samaha wird vorgeworfen, im Libanon Anschläge geplant zu haben. Das berichtet der Daily Star. Sayyed soll den Ex-Minister beim Waffentransport aus Syrien begleitet haben, sein Anwalt betonte jedoch, dass Sayyed als Zeuge vernommen wurde und es keine Entscheidung gebe, ihn festzunehmen.
Sayyed soll sich auch zu kürzlich aufgetauchten, brisanten Audio-Aufnahmen aus Samahas Auto geäußert haben. Deren Auffinden hatten den Prozess verzögert. Darauf sagt der Ex-Minister, dass Walid Dschumblatt zuerst getötet werden solle.
Gegenüber Journalisten erklärte Sayyed im Anschluss, er sei an jenem Tag mit Samaha in Damaskus gewesen, um sein Beileid für die Ereignisse dort auszudrücken. Darüber habe er dem Gericht als Zeuge berichtet. Er könne nicht mit Sicherheit sagen, ob Samaha ihn zur Tarnung benutzte oder ihn in etwas verwickeln wollte. Die Persönlichkeit Samahas lege aber nahe, dass dieser so etwas nicht tun würde.
Sayyed wurde als Zeuge geladen, weil Hinweise vorliegen, dass er Samaha bei Waffentransporten aus Syrien begleitet hat. Sayyed hat Samahas Verhaftung von Anfang an verurteilt und greift immer wieder den Chef des Internen Sicherheitsdienstes Aschran Rifi und dessen Informationschef Wissam Hasan an. Beide wurden offiziell für ihre Rolle beim Aufdecken der Anschlagspläne gelobt.
Samaha, ein Vertrauter von Syriens Präsident Baschar Al Assad wurde im August wegen der Planung eines Terroranschlags im Libanon angeklagt. Er soll auch geplant haben, Politiker und religiöse Führer zu töten. Man wirft ihm auch vor, Waffen aus Syrien eingeführt zu haben.In einem Geständnis gegenüber dem Internen Sicherheitsdienst kurz nach seiner Verhaftung hatte er gesagt, Assad wolle Bombenanschläge im Libanon.