Libanon: Radikaler Prediger zu lebenslanger Haft verurteilt

Die libanesische Flagge
In Beirut wurde am Freitag ein sunnitischer Geistlicher zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wurde des Terrorismus für schuldig befunden, weil er 2007 zur Gewalt von Sunniten gegen Soldaten der libanesischen Armee aufgerufen hatte. Omar Bakri Mohammed wurde von einem Militärgericht neben 53 anderen Männern unterschiedlicher arabischer Staatsbürgerschaften verurteilt. Das berichtet der Daily Star.
Bakri wurde in Abwesenheit verurteilt. Laut Daily Star ist unklar, warum er nicht verhaftet wurde. Der Verurteilte gab an, keine Vorladung erhalten zu haben, er sei nicht informiert worden, weil die Behörden seine Adresse nicht gewusst hätten. Er sei aber grundsätzlich gegen Gewalt.
Bakri hat die syrische und libanesische Staatsbürgerschaft und hatte in Großbritannien die mittlerweile aufgelöste Al Muhadschirun-Gruppe gegründet. Bekannt wurde er, als er nach den Anschlägen vom 11. September Osama bin Laden lobte.
Bakri hat laut Auskunft der libanesischen Justiz 15 Tage Zeit, gegen das Urteil vorzugehen, dafür muss er vor Gericht vorstellig werden. Falls das nicht geschehe, werde er nach dieser Frist sofort verhaftet. Bakri warf dem Gericht ein politisch motiviertes Urteil vor mit dem man den USA gefallen wolle, er werde jedoch nicht dagegen vorgehen.
„Ich kann nicht gegen das Urteil angehen – ebenso wie ich nicht gegen ein anderes menschengemachtes Gesetz hier oder im Ausland angehen kann. Es ist besser ins Gefängnis zu gehen, als ein Gefangener menschengemachter Gesetze zu sein. Vor einem islamischen Gericht würde ich selbstverständlich freigesprochen werden.“ Er sei sich aber sicher, keinen einzigen Tag im Gefängnis verbringen zu müssen, so Bakri.