Libanon: Parteien stellen Kandidaten vor und äußern Koalitionspläne
Am Mittwoch stellte die Libanesische Hizbullah („Hisbollah“) ihre Kandidaten für die Parlamentswahl am 7. Juni vor. Dies berichtet die libanesische Zeitung „The Daily Star“. Auch andere Parteien gaben Kandidaten und Koalitionspläne bekannt.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sagte in einer Fernsehansprache, die Hizbullah wolle „den Sieg der Opposition“, um den Weg für Partnerschaften zu ebnen. Die Hizbullah wolle die Zahl ihrer Abgeordneten im Parlament nicht vergrößern sondern könne bei einem Zuwachs Sitze an Koalitionspartner abgeben. Zudem seien seine Wahlbündnisse „klar und transparent“.
Michel Aoun, der Chef der christlichen „Freien Patriotische Bewegung“ gab ebenfalls seine Kanidaten für einen Beiruter Bezirk bekannt.
Die armenische Tashnag-Partei hat laut „Daily Star“ eine Absage an Saad Hariris Zukunftsbewegung erteilt, die ein Koalitionsangebot gemacht hatte. Stattdessen wolle man mit der Opposition zusammenarbeiten und mit einer eigenen armenischen Wahlliste ins Rennen gehen, diese sei unabhängig und national orientiert. Hariris Partei zeigte sich über die Absage „überrascht“.
Drusenführer Walid Dschumblatt gab bekannt, seine Liste für den Chouf sei bereits fertig, man wolle wie angekündigt mit der Zukunftsbewegung zusammenarbeiten. Der „Daily Star“ zitiert Analysten, die Liste sei vor allem in Hinblick auf einen konfliktfreien Ablauf der Wahlen entstanden, Dschumblatt hatte auf eine Vertretung „seiner traditionellen Boustani-Verbündeten“ verzichtet.
Im Wahlkreis Sidon zeichnet sich indessen eine scharfe Auseinandersetzung ab. Ministerpräsident Fuad Siniora wird dort offenbar für einen der beiden Parlamentssitze kandidieren – gegen die amtierende Abgeordnete, Bildungsministerin Bahia Hariri von der Zukunftsbewegung. Dies ist jedoch von deren Partei noch nicht bestätigt, bis zum 7. April müssen die Kandidaturen allerdings bekanntgegeben werden.