Jordanien: Vorsichtige Proteste in Amman
Auch in Jordanien sind gestern tausende Menschen auf die Straße gegangen. Sie prangerten die schwierigen Lebensbedingungen und gestiegenen Preise an und forderten Premierminister Samir Rifai auf, zurückzutreten. Das berichtet Al Dschasirah.
Rund 3500 Demonstranten sollen in der Hauptstadt auf den Straßen gewesen sein. Organisiert wurden die Proteste von der islamistischen Organisation „islamische Aktionsfront“ (ein Flügel der Muslimbrüder), den Gewerkschaften und linken Gruppen.
Auch in anderen Städten gingen Menschen auf die Straße. Die Anhänger der islamischen Aktionsfront protestierten auch mit öffentlichen Gebeten. Der jordanischen König Abdullah hat indessen Reformen versprochen, vor allem für das umstrittene Wahlgesetz. Premier Rifai kündigte ein 550 Millionen-US-Dollar-Paket an, um Kraftstoff und Grundnahrungsmittel zu subventionieren.
Die Wirtschaft des Landes hat im vergangenen Jahr ein Rekorddefizit von 2 Milliarden Dollar erfahren. Die Inflation stieg in einem Monat um 1,5 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent.