Saudi-Arabien: Inhaftierte kritisieren Zustände im Jugendarrest
In der saudischen Hafenstadt Dschiddah haben sich Insassen einer Jugendarrestanstalt bei der “Nationalen Gesellschaft für Menschenrechte”(NSHR) über die Lebensbedingungen in der Haftanstalt beschwert. Dies berichtet die saudische Tageszeitung „Arab news“. Ein Vertreter der NSHR habe am Montag die Anstalt besucht, so das Blatt.
Grund für die Beschwerden war neben den schlechten Haftbedingungen, Schikanen und Misshandlungen durch das Aufsichtspersonal. Zudem warteten einige saudische Staatsbürger seit über einem Jahr auf einen Prozess. Insassen mit anderen Nationalitäten müssten zum Teil auch nach Absitzen ihrer Strafe in der Einrichtung bleiben, weil bürokratische Prozesse für ihre Heimreise von den heimatlichen Botschaften verzögert würden,
Der Vertreter der NSHR kritisierte einen Mangel an medizinischem Personal sowie Unsauberkeit, hohe Essenspreise und fehlende Ausbildung des Personals im Jugendvollzug und forderte das Sozialministerium zum sofortigen Handeln auf, so „Arab News“ weiter. Das Blatt zitiert den Leiter der Einrichtung, man „begrüße Vorschläge zur Verbesserung des Services“. Einen Teil der Schuld an den schlechten Lebensbedingungen der ausländischen Insassen wies er deren Heimatbotschaften zu: Nur die westlichen Botschaften kümmerten sich ausreichend um ihre Staatsbürger.
Laut der internationalen Menschenrechtsorganisation amnesty international sind Misshandlungen von Häftlingen in Saudi-Arabien üblich. Zudem kritisiert die Organisation, dass auch Jugendliche Straftäter hingerichtet würden.