Saudi-Arabien: Hungerstreik nach Todesfall in Abschiebehaft
Nach dem Tod eines 45-jähriger indischen Staatsbürger in saudischer Abschiebehaft, traten dort etwa 500 Häftlinge in den Hungerstreik, um gegen schlechte Haftbedingungen zu protestieren. Dies berichtet die saudische Zeitung „Arab News“. Mohammed S. soll in sehr schlechtem körperlichem Zustand in die Krankenabteilung der Anstalt gebracht worden sein, wo er verstarb. Der Mann war laut den Aussagen anderer Inhaftierter geistig behindert war und litt an Tuberkulose.
Das Blatt berichtet, dass Inhaftierte ausgesagt hätten, unter katastrophalen Bedingungen zu leben. Die Zellen seien massiv überfüllt, so dass einige Häftlinge in den verschmutzen Waschräumen schlafen müssten. Der Verstorbene sei vor seinem saudischen „Sponsor“ geflohen, so die Zeitung. Laut den Angaben von FOKASA, des Bundes der Verbände Keralas, der in Saudi-Arabien lebende Inder bei Rechstproblemen unterstützt, war er seit mehreren Monaten inhaftiert, im Gefängnis habe man ihm medizinische Versorgung verweigert. Zudem soll sich ein zweiter indischer Staatsbürger in der gleichen Anstalt in sehr schlechtem körperlichen und psychischen Zustand befinden. Der Sechzigjährige leide an Blutarmut und seelischen Störungen, so das Blatt unter Berufung auf die Organisation.
Immer wieder gibt es Berichte über die schlechten Haftbedingungen in den Gefängnissen des Königreichs sowie über Mißhandlungen asiatischer Arbeitskräfte durch saudische Sponsoren. Laut „“Arab News“ sei zudem im April 2009 ein filipinischer Staatsbürger in der Abschiebehaft in einem Gefängnis in Dschidda gestorben.