Saudi-Arabien: Grundstücke für Schiiten an Grenze zu Jemen
Die saudische Regierung will kostenlose Grundstücke für Schiiten, die an der Grenze zum Jemen leben, zur Verfügung stellen. Dies berichtet die kuweitische Zeitung „Kuwait Times“. Mit dieser Maßnahme will die Regierung offenbar die Sicherheitslage im Grenzgebiet Najran verbessern. In der Vergangenheit hätten sich Schiiten immer wieder über eine Benachteiligung gegenüber den Sunniten, die in Saudi-Arabien die Mehrheit stellen, beklagt.
1 200 Quadratmeter Land sollen laut einer Ankündigung von König Abdullah in Najran verteilt werden. Mohammed Al Askar, ein Vertreter der in der Region lebenden schiitischen Ismailiten begrüßte die Ankündigung als Verbesserung der Lebensverhältnisse in dem Gebiet. Das Blatt zitiert den Aktivisten, dass in Najran über 40 000 Menschen auf Land warteten, einige schon seit 20 Jahren.
Die Pläne zur Stabilisierung der Grenzregion sollen auch Teil der Terrorismusbekämpfung sein. Im Bergland jenseits der Grenze sollen Anschläge der Al-Qaeda geplant und durchgeführt worden sein.
Zudem werde die lange, unübersichtliche Grenze im Berggebiet für Waffen- und Drogenschmuggel genutzt.
In der Vergangenheit hatte es in Najran gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Ismailiten und staatlichen Sicherheitskräften gegeben. Die Ismailiten in der verhältnismäßig armen Provinz fühlen sich marginalisiert. Laut dem Blatt entließ im vergangenen Jahr der König den Gouverneur der Provinz, nachdem es Proteste gegen eine Ansiedlung von jemenitisch-stämmigen Sunniten gegeben hatte.