Saudi-Arabien: Erste Grundlage für OIK-Menschenrechtkommission
In der saudischen Küstenstadt Dschidda wird die Einrichtung einer islamischen Menschenrechtskommission vorbereitet. Dies berichtet die saudische Zeitung „Arab News“. Die „Organisation der Islamischen Konferenz“ (OIK) kam am Wochenende zusammen, um die ersten Schritte zur Gründung einer „unabhängigen“ Kommission zu planen.
Die OIK ist eine zwischenstaatliche Organisation, aus derzeit 57 Staaten, die den Islam zur Staatsreligion erklärt haben. Die Menschenrechtskommission der OIK soll ihren Sitz in Dschidda haben, jedoch nicht nur für Saudi-Arabien zuständig sein. Im Vorfeld habe man Untersuchungen durchgeführt und Kontakt zu anderen Menschenrechtsinstitutionen wie dem Hochkommissar für Menschenrechte der UNO aufgenommen. In einem ersten Dokument seien unter anderem die Zusammensetzung, Arbeitsweise, Prinzipien, Namensgebung, Ziele, Funktionen der Kommission festgelegt worden, so das Blatt.
Die Einrichtung einer entsprechenden Kommission sei bereits 2005 auf einem außerordentlichen islamischen Gipfel beschlossen worden. OIK Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu nannte dies einen wichtigen Schritt in der Reformierung des OIK.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Kritik, in Saudi-Arabien würden grundlegende Menschenrechte von Behörden nicht respektiert. „Arab News“ klärte nicht, auf welche Menschenrechtserklärung sich die Kommission beruft. Die geplante Kommission war im Vorfeld von westlichen Medien kritisiert worden. Strittig ist hierbei vor allem das Recht der Religionsfreiheit, das in islamischen Menschenrechtserklärungen eingeschränkt ist.