Saudi-Arabien: Bermuda-Look provoziert Kritik
In Saudi-Arabien tragen junge Männer in der Öffentlichkeit zunehmend Bermuda-Shorts und provozieren so die Vertreter der öffentlichen Moral. Dies berichtet die Zeitung „Arab News“. Das Blatt meldet, dass mit einer Hose, die unter den Knien abschliesst, bekleideten Männern der Zutritt zu Flugzeugen von Saudi Arabien Airlines verwehrt wurde. Zudem komme es vor, dass diese, selbst in Notfällen, nicht in Krankenhäuser gelassen werden.
Laut der Zeitung verbreite sich die Bermuda-Mode sehr schnell, weshalb Forderungen nach einer gesetzlichen Festlegung „anständiger“ Bekleidung für Männer laut wurden. Scheich Saleh Al Schamrani, ein Rechtsgelehrter am Institut für Islam-Studien wird mit den Worten zitiert „enge Hosen und ärmelose offene Hemden widersprächen der männlichen Ethik“. Traditionell tragen saudische Männer die Thobe, ein langes Hemdkleid, das bis zu den Knöcheln den ganzen Körper bedeckt zur Kopfbedeckung, dem Schumag. Zudem warnte der Scheich davor, die geschlechtsspezifische Kleidung zu mischen. Männer, die sich öffentlich wie Frauen kleideten, sollten aus der Öffentlichkeit entfernt werden und man solle ihnen „das richtige Benehmen und die richtige Art, sich zu kleiden“ beibringen. Zudem schlug er laut „Arab news“ zusätzliche Gebete und das Rezitieren des Korans vor.
Die Kommentatorin der Tageszeitung „Al Watan“ äußert zudem ihre Bedenken über die Aufdrucke der Kleidungsstücke, vor allem, wenn es sich dabei um Kreuze oder Flaggen von Staaten handle mit denen das Königreich keine guten Beziehungen verbinde.