Saudi-Arabien: Ausländische Koranlehrer abgesetzt
In der saudi-arabischen Region um Mekka dürfen nichtsaudische Lehrer nicht mehr an Koranschulen unterrichten. 1 240 nichtsaudische Koranlehrer sind davon betroffen. Man habe eine entsprechende Anweisung vom Ministerium für islamische Angelegenheiten erhalten, so Abdul bin Abdullah Hanafy, Vorsitzender der Wohlfahrtsorganisation für Koranschulen der Region. Das berichtet Arab News.
Noch seien die ausländischen Lehrer jedoch nicht entlassen. Der Vorsitzende kritisierte, es gebe zu wenig saudische Koranlehrer, von denen es nur etwa 100 gebe. Für Saudis sei diese Aufgabe aufgrund der niedrigen Löhne von 1 000 saudischen Rial pro Monat oft nicht attraktiv. Zudem fänden die Kurse in der Regel nachmittags statt, wenn viele Saudis Siesta hielten.
Es träfe nicht zu, dass nur noch saudische Studenten den Koran an den Tahfiz-Schulen der Region auswendig lernen dürften. Hier gebe es keine Restriktionen, die Kurse stünden jedem Muslim offen, so Hanafy.
Das Ministerium für islamische Angelegenheiten hatte in einem Bericht nahegelegt, Koranunterricht nur noch durch Saudis durchführen zu lassen, da es zu Verstößen durch ausländische Lehrer gegeben habe. Genauere Informationen, welche Art von Vergehen den ausländischen Lehrern zur Last gelegt werden, gebe es laut Hanafy nicht.