Oman: Zwei Demonstranten erschossen

martijn_munneke_flickr

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In der omanischen Stadt Sohar erschossen Polizisten gestern zwei Menschen mit Gummigeschossen. Fünf weitere wurden durch Schüsse verletzt, sie sollen versucht haben, eine Polizeistation zu stürmen. Das berichtet die Kuwait Times.

Sohar liegt ca 200 km von der Hauptstadt Muscat entfernt. Augenzeugen berichten von rund 2000 Demonstranten, die bereits zwei Tage in Folge auf einem zentralen Platz versammelten. Sie forderten Reformen und Arbeitsplätze und mehr Lohn. Die Polizei ging erst mit Tränengas und anschließend mit Gummigeschossen gegen die Protestierenden vor.

Rund 250 Menschen sollen am Samstag einen Sit-in gemacht haben, als Polizisten begannen, Demonstranten zu verhaften. Daraufhin machte sich gestern ein Protestzug zur örtlichen Polizeistation auf, um die Inhaftierten zu befreien. Nachdem Polizisten begannen Tränengas und Schüsse in die Luft abzufeuern, zogen sich die Protestierenden zurück.

Die staatliche Nachrichtenagentur erklärt, die Polizei habe die Bevölkerung vor „Plünderern“ schützen müssen. Die „Krawalle“ hätten demnach am Samstag begonnen, wobei Autos zerstört wurden.

Stunden später befahl der Herrscher des Landes Sultan Qaboos, 50 000 Stellen für Omaner zu schaffen. Diese sollen mit 150 Rial ( 389,60 US-Dollar) monatlich entlohnt werden.

In dem Sultanat war es lange ruhig geblieben, Demonstrationen hatten wenig Zuspruch erhalten und waren international kaum zur Kenntnis genommen worden.

Auch aus Salalah im Süden des Sultanats werden vorsichtige Proteste gemeldet. Dort campieren Menschen vor dem Amtssitz des Governeurs der Provinz.



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