Oman: Sultan will ein bisschen Macht abgeben

martijn_munneke_flickr

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Der omanische Herrscher Sultan Qaboos hat angesichts der Proteste im Land erstmals Personen, die nicht zur Herrscherfamilie gehören, gesetzgebende Aufgaben übertragen. Im Sultanat gehen seit Wochen junge Menschen auf die Straße, die Arbeit und das Recht auf mehr Mitbestimmung gefordert. Das berichtet Al Dschasirah.

Am Sonntag erließ der Regent ein Dekret, nach dem zwei neu geschaffene Ausschüsse Gesetze machen können. Einer der Ausschüsse soll gewählt, der zweite vom Sultan ernannt werden. Unklar ist, inwiefern sich der langjährige Monarch ein Vetorecht vorbehält.
Bereits in der vergangenen Woche bildete der Herrscher das Kabinett teilweise um, zudem hat er angekündigt zahlreiche Jobs in staatlichen Institutionen und in der Erdöl- und Erdgasbranche schaffen zu lassen.
In mehreren Städten des Sultanats wird protestiert. In Sohar wurde in der vergangenen Woche ein Demonstrant getötet. In der Stadt halten Aktivisten seit neun Tagen eine Sit-in auf einem Kreisverkehr und fordern die Entlassung korrupter Minister. Auch in der Hauptstadt Maskat protestieren Menschen mit einem Sit-in gegen Korruption vor dem Sitz des Schura-Rates.



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