Jemen: Studenten im Schwimmunterricht ertrunken – Entschädigungszahlungen
Nachdem im Jemen acht Studenten während einer Schwimmstunde im Roten Meer bei Hodeida ertrunken sind, hat die Regierung beschlossen, die Familien der Opfer zu entschädigen. Dies berichtet die jemenitische Zeitung „Yemen Times“. Jede Familie soll 3 Millionen jemenitische Rial erhalten, die Summe entspricht etwa 11 500 Euro. Die jungen Sportstudenten waren unter Aufsicht ihres Lehrers ertrunken.
Der Sportlehrer hatte am Tag des Unglücks, 29. März 2009, 59 Studenten unter Aufsicht. Durch Strömungen ertranken 8 Studenten, weitere 13 mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Der Vorfall ereignete sich an einem Küstenabschnitt, der als gefährlich gekennzeichnet war. Die jungen Männer studierten an der Universität von Hodeida. Der Vorfall hatte in der Politik für Wirbel gesorgt, nachdem der Hochschulbildungsminister Saleh Ba Surrah mit seinem Rücktritt gedroht hatte, falls der Rektor der Universität nicht zurücktrete. Dieser zeigt sich laut dem Blatt dazu derzeit nicht bereit und verweist auf die Verantwortung der Sportfakultät. Laut „Yemen Times“ gebe es jedoch eine Weisung des Ministeriums, der stellvertretende Rektor solle den amtierenden Rektor ersetzen. Zudem gebe es eine Untersuchungskommission des Ministeriums
Die Zeitung berichtet von der schlechten Ausstattung der Hochschule, die als einzige im Jemen Sport unterrichtet: Es gebe kein Schwimmbecken, wo Anfänger das Schwimmen erlernen könnten, zudem fehle es an Sicherheits- und Rettungsausrüstung und es gebe keine Assistenztrainer, die den Schwimmlehrer bei der Beaufsichtigung der Schwimmanfänger unterstützten. Der irakische Schwimmtrainer kritisierte seinen Arbeitgeber dafür, aus Kostengründen auf die Anmietung eines Pools verzichtet zu haben.