Jemen: Situation in Gefängnissen katastrophal
Im Jemen ist ein Bericht des National Forum for Human Rights erschienen, der die Zustände in den Gefängnissen im Küstenbezirk Hodeida scharf kritisiert. Dies berichtet die jemenitische Zeitung „Yemen Times“. Besonders schlimm sei die Lage für inhaftierte Frauen. Diese würden häufig von männlichem Sicherheitspersonal sexuell belästigt und vergewaltigt. Auch müssten viele weibliche Gefangene länger als zulässig hinter Gittern auf ihren Prozess warten, zitiert das Blatt den Herausgeber der Analyse Abdulhafidh Mu´jab.
Hinzu käme die schlechte Situation in den Zellen. Häufig seien die Gefängnisse überfüllt, Wasser und Nahrung seien knapp.
m Gefängnis begangene Vergewaltigungen würden von den Opfern häufig nicht angezeigt, aus Scham, Angst vor sozialer Ausgrenzung und einer Anklage wegen Unzucht.
Laut dem Bericht sind die Haftbedingungen für Frauen in keinem der Gefängnisse Hodeidas adäquat, Zellen seien überbelegt und die sanitäre Einrichtungen böten oft keine Privatsphäre vor männlichen Polizisten.
Auch die Haftbedingungen männlicher Inhaftierter kritisiert der von Anwälten erstellte Bericht. Diese hätten unter mangelnder Versorgung mit Essen und Trinken zu leiden, oft würden die Angehörigen dazu gedrängt, ihre Verwandten in Haft zu versorgen.
Laut der „Yemen Times“ beschränke sich die schlimme Situation nicht auf die Gefängnisse Hodeidas, so habe der Parlamentsabgeordnete Ahmed Said Hashed, der Mitglied im Menschenrechtsausschuss ist, schon 2007 die Gefängnisse des Landes als „gesundheitsgefährdend und gefährlich“ kritisiert und auf Folter und Misshandlungen aufmerksam gemacht. Besorgniserregend sei auch die Situation der inhaftierten Kinder, gegen die „Verbrechen begangen würden“, so der Politiker.
Das Ministerium für Menschenrechte plant nun eine landesweite Untersuchung über die Zustände in den Gefängnissen. Dafür sollen Richter, Polizisten, Inhaftierte und Wachpersonal befragt werden.