Jemen: Kritik an Regierung nach Anschlag auf Koreaner
Jemens Haupstadt SanaaDas jemenitische Parlament hat die Regierung zu einer Befragung über die Sicherheit im Land einberufen. Auslöser für die Sitzung sind Anschläge gegen Koreaner in Shibam und Sanaa , die sich in der vergangenen Woche ereigneten. Dies berichtet die jemenitische Zeitung „Yemen Observer“.
Bereits bei einer Parlamentssitzung am 21. März wurde die Sicherheitspolitik der Regierung kritisiert, so das Blatt. Der Abgeordnete des Oppositionsblocks Nabil Al Bascha forderte neue Gesetze zur Bekämpfung terroristischer Anschläge. Der Vorsitzende des regierenden Allgemeinen Volkskongresses Sultan Al-Barakani hingegen machte die Sicherheitskräfte, welche die Koreaner begleiteten, für die Vorfälle verantwortlich, da diese Informationen über die Reiseroute der Koreaner an Terroristen gegeben hätten, so der „Yemen Observer“.
Al Barakani sieht sehe eine „gesellschaftliche Verantwortung“, dem Terrorismus entgegenzutreten, dies gelte vor allem für Religionsgelehrte, die sich diesem Thema widmen sollten.
Am Sonntag, 15. März, waren vier Koreanische Touristen in Shibam im Wadi Hadhramaut bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen. Am Mittwoch, 18. März, ereignete sich ein zweiter Anschlag auf die Koreanische Gruppe: Ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad verfehlte den Fahrzeugkonvoi der Touristen auf dem Weg zum Flughafen.
Die jemenitische Regierung unter Präsident Ali Abdullah Saleh (Allgemeiner Volkskongress) steht immer wieder in der Kritik der Oppositionsparteien, die sich zu einem Bündnis im Parlament zusammengeschlossen haben. Sie werfen Saleh und seiner Partei Wahlmanipulation sowie undemokratisches Verhalten vor.