Jemen: Keine Heimkehr von Guantanano- Entlassenen

Die Arabische HalbinselJemenitische Guantanamo-Inhaftierte haben trotz offizieller Entlassung wenig Hoffnung in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Dies berichtet die Yemen Times. Die US-Regierung hatte in dieser Woche erklärt, der Jemen sei nicht bereit, Guantanamo-Rückkehrer aufzunehmen. Bereits zur Entlassung bestimmte Häftlinge müssten deshalb auf unbestimmte Zeit länger in dem US-Lager auf Kuba bleiben.

Die Entscheidung wurde durch US-Präsident Barrack Obama damit begründet, dass ein Transfer nur in Länder möglich sei, die unsere Sicherheit gewährleisten können, so das Blatt. Das sei bei der unsicheren Situation im Jemen derzeit nicht der Fall.

Betroffen ist unter anderem Abdussalam al Helah, der bereits 2009 entlassen werden sollte. Jemens Präsident Ali Abdullah Salih hatte damals versprochen sich für Al Helah einzusetzen, nachdem dessen Mutter und zwei seiner Söhne durch eine Explosion ums Leben gekommen waren. Zu dem Unglück war es gekommen, als die Kinder mit Sachen ihres Vaters gespielt hatten.

Die Yemen Times schätzt die Sicherheistbedenken der US-Regierung als begründet ein, da mehrere Guantanamo-Rückkehrer nach ihrer Freilassung in dem südarabischen Land in terroristische Akte verwickelt waren. Rückkehrer sollen laut einer Vereinbarung der USA und des Jemen zunächst im Jemen inhaftiert und erst dann entlassen werden, wenn keine Gefahr mehr bestehe.

Laut der Menschenrechtsorganisation HOOD dauert diese zusätzliche Haft durchschnittlich zwei Jahre. Bislang seien 30 Jemeniten aus dem US-Gefangenenlager entlassen worden. Nur einer von ihnen befindet sich noch in der im Jemen anschließenden Haft.

Von den 101 verbliebenen Inhaftierten auf der Karibikinsel sind 91 Jemeniten, von denen nur 30 der Prozess gemacht wurde. Acht Gefangene sollen schon die Erlaubnis zur Rückkehr haben, dennoch bleiben sie weiterhin in Haft.

Die US-Regierung hätte verlauten lassen, man ziehe in Erwägung Jemeniten nach Saudi-Arabien zu entlassen, wo die Sicherheitslage besser sei und ein staatliches Rehabilitierungsprogramm existiere. Eine solche Lösung wies der jemenitische Außenminister jedoch zurück.



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