Jemen: Gesetzentwurf soll HIV-Infizierte schützen

Die Flagge des Jemen

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Das jemenitische Parlament wird in Kürze über einen Gesetzesentwurf abstimmen, der Diskriminierungen gegenüber HIV-Infizierten und an AIDS erkrankten bekämpfen soll. Dies berichtet die jemenitische Zeitung Yemen Times. Ein Entwurf des Abgeordneten Abdul Bari Dughaish beinhaltet 51 Paragrafen, die zum Ziel haben, die Rechte von Infizierten zu stärken und die Bevölkerung aufzuklären.

Der Entwurf sieht vor, dass auch in Schulen verstärkt über HIV und AIDS aufgeklärt wird, zudem soll das Gesundheitsministerium die Bevölkerung informieren. Auch soll es verhindern, dass HIV-infizierte Arbeitnehmer aufgrund ihrer Diagnose entlassen werden. Können Betroffene aufgrund einer Erkrankung ihrer Arbeit nicht nachgehen, so sieht der Entwurf die Zahlung von Krankengeld vor, dass in bestimmten Fällen bis zum Rentenalter gezahlt werden solle. Ebenfalls vorgesehen sind finanzielle Unterstützung sowie kostenlose medizinische und psychologische Betreuung für HIV- und AIDS-Betroffene

Der Abgeordnete ist Vorsitzende der parlamentarischen Gruppe zur HIV/AIDS-Prävention, und beklagte, dass Betroffene, die Unterstützung benötigen, im Jemen oft Diskrimierungen ausgesetzt seien. Der Entwurf soll die rechtliche Grundlage bilden, ein normal Leben zu führen. „Der Feind ist die Krankheit nicht der Patient“, zitiert das Blatt den Abgeordneten.

Dughaish kritisierte mangelndes Wissen über die Krankheit, sowohl in der Gesellschaft als auch im Parlament: In der parlamentarischen Debatte hätten einige Abgeordnete gesagt, das Parlament könne dem Einzelnen nicht vorschreiben, HIV und AIDS Patienten anzunehmen. Daher sei es wichtig diesbezüglich Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Infektion solle wie andere chronische Krankheiten angesehen werden.

Laut dem Blatt gibt es in dem südarabischen Staat derzeit 2 651 registrierte Infektionen. Die Dunkelziffer sei laut Angaben der WHO allerdings bis zu 30 mal höher. Ähnliche Gesetze existierten bereits in Dschibouti und im Sudan.



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