Jemen: Erneut Demonstranten erschossen

Sanaa
Im jemenitischen Taiz haben heute erneut Sicherheitskräfte auf regierungskritische Demonstranten geschossen. Gestern waren in Taiz 15 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften getötet worden. Das berichtet Al Dschasirah.
Hunderte Sicherheitskräfte – zum Teil in Zivilkleidung – schossen auf Tausende Demonstranten. Aus Taiz wurden seit Beginn der Protestbewegung im Jemen große Demonstrationen gegen die Regierung von Präsident Ali Abdullah Saleh gemeldet.
In Taiz sollen auch Polizisten verletzt worden sein, nachdem Demonstranten auf die Schüsse mit Steinewerfen reagiert hatten. Heute soll es zu Zusammenstößen zwischen Regierungsanhängern und Sicherheitskräften sowie protestierenden Regierungsgegnern gegeben haben.
Auch in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa kam es erneut zu Gewalt. Dort marschierten Anhänger des Präsidenten zum „Platz der Veränderung“ sowie zum Hauptquartier von General Ali Mohsen, einem hohen General, der sich auf die Seite der Regimegegner gestellt hat. Kurz vor dem Hauptquartier soll aus Autos in die Menge der Demonstranten gefeuert worden sein. Auch die Mohsen-loyalen Soldaten eröffneten daraufhin das Feuer. Dabei soll ein Mensch getötet und 26 weitere verletzt worden sein.
Indessen hat die Gemeinschaft der Golfstaaten (GCC) die jemenitische Regierung sowie die Opposition zu Gesprächen in die saudische Hauptstadt Riyadh eingeladen.