Jemen: Chefredakteur fühlt sich bedroht

Sanaa

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Der jemenitische Journalistenverband verurteilt den Umgang staatlicher Organe mit dem Chefredakteur der zweimal pro Woche erscheinenden Zeitung Al Ayam. Dies berichtet die jemenitische Zeitung „Yemen Times“. Er sei bedroht worden und unrechtmäßig vor Gericht beordert worden, berichtet Aiman Mohammed Nasser, dessen Blatt in Aden erscheint.

Die habe begonne, kurz nachdem Al Ayam, ebenso wie sieben andere Publikationen, vom Informationsministerium Anfang Mai geschlossen worden war, man warf den dort tätigen Journalisten Gefährdung der nationalen Einheit vor, weil sie über Unruhen im Süden des Landes berichtet hatten. Inzwischen dürften die Zeitung wieder erscheinen, behindert werde die Arbeit der Journalisten jedoch noch immer, so die „Yemen Times“.

Nasser, der immer wieder von der Polizei vorgeladen wurde, habe zahlreiche Drohungen erhalten nachdem sein Blatt Fotos von getöteten Demonstranten veröffentlicht hatte. Die Regierung wolle die Medien im Süden kontrollieren, so sein Fazit. Er wolle dennoch weiterhin den „Unterdrückten“ beistehen, so Nasser in einer Erklärung an den Verband. Derzeit laufen zwei Anklagen gegen Nassers Blatt, eine davon wurde bei einem Militärgericht eingereicht – mit dem Ziel Al Ayam einzustellen. Auch die Unabhängigkeit spezieller Pressegericht, die im Mai eingeführt wurden, beunruhigt den Journalisten. Er habe Angst um seine persönliche Sicherheitt.

Derweil haben sich US-amerikanische Diplomaten in den Fall eingeschaltet. Botschaftsangehörige besuchten die Redaktion von Al Ayam und sagten Unterstützung der US-Regierung für „die Rolle unabhängiger und verantwortungsvoller Medien im Jemen“ zu.



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