Jemen: Armee macht in Saada mobil

In der nordjemenitischen Provinz Saada bereitet sich das jemenitische Militär offenbahr auf neuerliche Kampfeinsätze vor. Die jemenitische Zeitung „Yemen Times“ berichtet dies unter Berufung auf Augenzeugen. In der Provinz, in der es in jüngster Vergangenheit immer wieder zu Kämpfen zwischen Militär und Anhänger der Houthi-Bewegung gekommen war, soll schwere Infanterie stationiert worden sein.

Sanaa

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Das Blatt berichtet zudem, dass sich am Kampf gegen die Houthi-Bewegung neben jemenitischem Militär auch dschihadistische und salafistische Kämpfer aus dem In- und Ausland beteiligten. Diese würden bereits beginnen, Stützpunkte nahe Zaiditensiedlungen zu beziehen.

Die Milizen unterstünden lokalen Stammesscheichs und Militärführern, die der oppositionellen Islah Partei nahestehen.

Die Houth Bewegung gehört zur schiitischen Abspaltung der Zaiditen, die vorwiegend im nordjemenitischen Bergland sowie in Indien leben. Bereits 2004 kam es in der Provinz Saada zu einem Aufstand unter Hussein Badr ad Din Al Houthi gegen die jemenitische Regierung. In der Folge kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen jemenitischem Militär und den bewaffneten Anhängern der Bewegung.

Unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus der Politik berichtet die „Yemen Times“, ein erneuter Kampf gegen die Houthis sei bereits von der Regierung beschlossen und die Kampfaufrufe durch Dschihadisten und Salafisten seien offiziell geduldet. Offiziell dementierte das jemenitische Innenministerium, dass ein sechster Krieg in der unruhigen Provinz gewollt sei.

Im vergangenen Juli hatte der jemenitische Präsident Ali Abdullah Salih den Krieg in der Provinz offiziell für beendet erklärt und Aufbauhilfe versprochen. Am vergangenen Freitag wurden in der Provinz zwei Soldaten erschossen, wofür das Innenministerium Angehörige der Houthi-Bewegung verantwortlich gemacht hatte. Vertreter der Bewegung stritten eine Beteiligung an dem Anschlag ab.



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