Jemen: Al Qaeda übt Rache

Die Flagge des Jemen
Die jemenitsche Al-Qaeda reagiert mit erneuten Anschlägen auf staatliche Anti-Terror-Einsätze. Das berichtet der Yemen Observer. Nachdem staatliche Sicherheitskräfte ein Zentrum mutmaßlicher Al Qaeda-Kämpfer Anfang der Woche besetzt haben, versuchten Al-Qaeda-Kämpfer am Mittwochabend die verantworlichen Einsatzleiter sowie zuständige Politiker zu töten.
Auf den Gouverneur der Provinz Schabwa, wo die Armee seit Monaten gegen bewaffnete Al Qaeda-Mitglieder kämpft, wurde ein Anschlag verübt, wobei ein Soldat getötet wurde. Auch Sicherheitsdirektor und andere Militärs waren in dem Autokonvoy auf den der Anschlag verübt wurde. Die Offiziellen waren auf dem Rückweg aus Al-Said einem Gebiet, wo sich ein von den USA gesuchter Prediger auffhalten soll.
Ein Vertreter der Provinz machte „Al Qaeda und militante Separatisten“ offiziell für den Angriff verantwortlich. Ein Sprecher des Al-Jemhi Centre for Studies, ein auf Al Qaeda spezialisiertes Institut, analysiert drei Motive für Al Qaeda-Anschläge: Macht zu demonstrieren, Rache und Rekrutierung neuer Kämpfer. Zudem spielten Saudi-Araber eine wichtige Rolle in der Organisation. Sie stellten Geld und Know-how zur Verfügung.
Unklarheit herrscht indessen darüber ob bei der Stürmung der Stadt Al Huwtah durch die jemenitische Armee Al-Qaeda-Kämpfer verhaftet werden konnten. In den USA ausgebildete Einheiten hatten die Stadt zunächst umstellt und nach der Stürmung 32 Verhaftungen sowie fünf Tote Terroristen vermeldet. Laut dem Blatt berichten Anwohner, die bewaffneten Kämpfer seien in die Berge entkommen. Auch die Meldung, man habe die Stadt komplett umstellt und die Terroristen eingekesselt, sei „eine Lüge“.
Oppositionelle Jemeniten im Ausland werfen der Regierung vor, Al Qaeda als Ausrede für den Kampf gegen Separatisten zu nutzen und um von der Situation im Süden des Landes abzulenken. Dort gibt es seit Monaten immer wieder Kämpfe zwischen Protestierenden gegen die Regierung in Sanaa und Sicherheitskräften.