Bahrain: Schüsse auf Trauerzug – ein Toter
Im Königreich Bahrain schossen heute staatliche Sicherheitskräfte mit Tränengas und Schrot auf Gäste eines Trauerzugs für einen Mann, der bei Protesten gegen die Regierung ums Leben kann. Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet. Das berichtet Arab News.
10 000 Menschen hatten sich zu dem Trauermarsch für den 21jährigen Schiiten Ali Abdulhadi Muschaima vor einem Krankenhaus versammelt. Dieser war am Montag getötet worden, als Sicherheitskräfte versuchten, regimekritische Demonstranten aufzuhalten. Die Polizisten beschossen die Trauernden auf dem Parkplatz des staatlichen Krankenhauses, zogen sich dann jedoch zurück und ließen den Zug zu einem schiitischen Friedhof passieren.
Die Trauernden riefen Parolen gegen die Regierung und trugen Plakate mit einem durchgestrichenen Porträt des Königs – zum ersten Mal richten sich damit die Proteste offen direkt gegen die Monarchie, bislang forderten die Protestierenden nur Reformen.
Die schiitische Mehrheit (etwa 70 Prozent) der Bahrainer beklagen sich seit Jahren über systematische Benachteiligung durch die sunnitischen Herrscher.
Die schiitischen Parteien des Landes erhoben nach dem Vorfall schwere Vorwürfe.